«Wie ein zweites Mami.»

Erst hatte sie Tageskinder bei sich zu Hause. Später arbeitete sie im ELCH und brachte die Kinder zum Hüten gleich mit. Das ist die Geschichte von Sandra.

Wie hast du den ELCH kennengelernt?
Vor 22 Jahren setzte ich zum ersten Mal einen Fuss in den ELCH – damals hiess er noch MüZe. Ich war mit Simon gerade zweifache Mutter geworden und kam mit ihm in den Babymassagekurs. Wenn meine Mutter nicht einspringen konnte, gab ich meinen ersten Sohn Florian zusammen mit meinem Tageskind während der Massage für eine Stunde in die Kinderbetreuung des ELCH-Zentrums.

War das nicht anstrengend mit den Tageskindern?
Das war tatsächlich eine Herausforderung. Erst hatte ich nur ein Tageskind. Dann kam sein Geschwisterchen dazu. Ich habe mich in der Nachbarschaft und mit meinen Freundinnen abgetauscht und wir haben uns gegenseitig unterstützt. Teilweise hatte ich bis zu drei Tageskinder. Ein Kind war regelmässig bei mir. Als ich später im ELCH arbeitete, brachte ich meinen jüngsten Sohn Lars und mein Tageskind mit. Moses, heute 12-jährig, war mein letztes Tageskind. Erst kürzlich erfuhr ich, dass er – wenn er mich meint – von seinem zweiten Mami spricht. Das macht mich stolz.

Wie half dir der Verein ELCH in deinem Familienalltag?
Viele meiner Freundinnen waren gleichzeitig Mütter geworden. Ich war also gut vernetzt und suchte keine weiteren Aktivitäten. Erst acht Jahre später wurde der ELCH für mich wieder wichtig. Nach der Geburt des dritten Kindes war ich auf der Suche nach einer beruflichen Herausforderung. Ich wollte an meine Zeiten als Tagesmutter anknüpfen und wieder etwas mit Kindern machen. Im ELCH bot man mir dann eine Stelle im Zentrums-Kafi an. Das fand ich genau passend.

Du hast dem ELCH in verschiedenen Rollen bis heute die Treue gehalten. Warum?
Die Angebote des ELCH haben mich angesprochen. Den Aerobic-Kurs, die Sprachkurse und die Kochkurse, die damals von der Kurs- und Kultur-Gruppe angeboten wurden, habe ich gerne besucht. Der ELCH bietet einfach passende Aktivitäten für Erwachsene und Kinder. Damals war das Angebot allerdings noch nicht so breit wie heute.

Hat sich das Elternsein aus deiner Sicht in dieser Zeit verändert?
Bezüglich Vielfalt der Angebote hat sich in den letzten 20 Jahren sehr viel getan. Natürlich ist auch die Nachfrage nach Kursen und Betreuungsangeboten für Familien viel grösser geworden. Das mag vielleicht daran liegen, dass Mütter heute den Rat von Experten suchen.

Nachtrag vom 22. Juni 2020: Sandra arbeitet mittlerweile nicht mehr beim Verein ELCH.